Mottensichere Lagerung von Lebensmitteln - was bedeutet das?

Lebensmittelmotten wünscht sich wohl niemand im eigenen Haushalt. Als Präventionsmaßnahme zur Vorbeugung eines Befalls wird deshalb immer wieder von der "mottensicheren" Lagerhaltung gesprochen. Aber was bedeutet das eigentlich?

von Sara
Befallene Maiskörner - den eigentlichen Schaden richten nicht die Falter, sondern die kleinen Larven der Lebensmittelmotte selber an. [Foto: Tomasz Klejdysz / shutterstock.com]

 

Die Lebensmittelmotte ist ein lästiger Schädling, der erheblichen Unfrieden anrichten kann. Im Zuge eines Befalls werden regelmäßig ganze Lagerbestände ungenießbar gemacht und Betroffene leiden häufig auch mental unter der Befallslast. Noch immer werden Lebensmittelmotten sehr häufig auch mit mangelnder Hygiene in Zusammenhang gebracht. Dies ist jedoch absolut nicht der Fall - die häusliche Hygiene ist für die Lebensmittemotte völlig irrelevant. Wichtig ist für die Motte nur eins: Der Zugang zu Nahrung für ihre Brut, die winzigen Mottenlarven. Und diese genießen unglücklicherweise all jene Lebensmittel, die ursprünglich für unseren täglichen Verzehr gedacht sind. Um einem Mottenbefall erfolgreich vorzubeugen, sollten sich die Präventivmaßnahmen daher auf die mottensichere Lebensmittellagerung konzentrieren - womit wir wieder beim Thema wären. Was ist denn nun mottensicher?

Wie kommt die Motte ins Haus?

Um zu erklären, wie wir unsere Lebensmittel sicher gegen die Motte lagern können, schauen wir uns erst einmal an, wie sich ein Befall in der Regel überhaupt entwickelt. Und hier beginnt unsere Reise bereits außerhalb der eigenen vier Wände.
In den meisten Fällen wird ein Befall mit Lebensmittelmotten direkt aus dem Supermarkt mit nach Hause gebracht. Motteneier haften dann an Lebensmitteln und deren Verpackungen an und landen unbemerkt in unserem Einkaufswagen. Werden die Waren zuhause dann im Vorratsschrank verstaut, so herrschen dort ideale Bedingungen für den hungrigen Nachwuchs. Es ist ruhig, dunkel und unsere häuslichen Temperaturen bieten ideale Verhältnisse für die Entwicklung der Schädlinge. Diese schlüpfen als Larven nach wenigen Tagen unbemerkt aus ihren Eiern und machen sich unmittelbar auf die Suche nach Nahrung. In unseren Schränken finden sie diese im Überfluss: Teig- und Mehlwaren, Müsli, Schokolade - sogar Tees und Gewürze werden von den kleinen Würmchen gern angenommen! Um ihre Nahrungsquelle zu erreichen, beißen sie sich dabei problemlos durch jedes Verpackungsmaterial: Plastik, Papier, sogar verschweißte Vakuum-Verpackungen bieten keine Sicherheit gegen die starken Beißwerkzeuge der Mottenlarven. Und haben sie es erstmal in unsere Lebensmittel geschafft, dann leben sie dort wie der König in Frankreich! Innerhalb kurzer Zeit kann sich so eine beachtliche Mottenpopulation entwickeln, die dann häufig erst anhand der flatternden, adulten Falter wahrgenommen wird.

Die eindeutigsten Hinweise auf einen Mottenbefall geben Gespinste und Larven. [Foto: JSep / shutterstock.com]

 

Wie vermeide ich die Entwicklung eines Befalls erfolgreich?

Und hier kommen wir nun endlich zurück zu unserer Frage: Wie lagere ich Lebensmittel mottensicher, um die Entwicklung eines Befalls in den Anfängen zu unterbinden?
Nun, wie oben erwähnt haften die meisten Eier einzelnen Lebensmitteln oder deren Verpackungen an. Es ist daher wichtig, dass diese Verpackungen schnellstmöglich vom Lebensmittel getrennt werden, so dass die Motteneier gar nicht erst mit in den Schrank geraten. Dazu eignet sich eine Lagerhaltung in Glas- oder Hartplastikgefäßen, in denen unsere Lebensmittel lose, ohne ihre Transportverpackung gelagert werden können. Auf diese Weise wird die Gefahr der Befallseinschleppung bereits deutlich reduziert.
Da sich die Mottenlarven wie erwähnt problemlos durch Folien hindurch beißen können, eignen sich Plastiktüten wie Zip-Lock-Beutel an dieser Stelle leider nicht für die Lagerhaltung. Auch Schraubgläser sind, zur Überraschung vieler, leider nicht für die mottensichere Lagerung geeignet! Die kurzen Schraubgewinde bieten den winzigen, agilen Mottenlarven eine bequeme "Mottenleiter" direkt in das Gefäß hinein, anstatt sie fernzuhalten.
Die ideale Wahl für die mottensichere Lagerung sind also solide Container mit Gummidichtung, die lückenlos und fest schließen. Drückt sich der Deckel in eine Gummidichtung, dann hat selbst die schlankste Larve keine Chance!
Diese Art der verpackungsfreien Lagerung kommt gleich noch mit einem weiteren Vorteil: Sollte ein Lebensmittel dennoch im Verlauf Befall aufweisen, so kann dies bereits in seinen Anfängen und isoliert im dichten Behälter festgestellt werden. Das entsprechende Lebensmittel sollte daraufhin umgehend und vollständig entsorgt und der Behälter gründlich ausgekocht werden. Nach einer gründlichen, heißen Reinigung zum Abtöten eventueller Motteneier, kann das Gefäß dann bedenkelos weiterverwendet werden.
Ein Befall lässt sich auf diese Weise in seinen Anfängen eliminieren, ohne dass sich die Schädlinge auf andere Lebensmittel ausbreiten könnten.

Sie sehen also: "Luftdicht" ist nicht gleich "mottensicher", aber mottensicher lohnt sich!

Hier einmal ein Beispiel wie eine mottensichere Küche aussehen kann. Die Motten keine Chance mehr. [Foto: Vladimir Bolokh / shutterstock.com]
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