Spinnmilben erfolgreich erkennen, bekämpfen und vorbeugen: Ein umfassender Leitfaden

Spinnmilben: Kleine Schädlinge mit großer Wirkung

Spinnmilben sind winzige Schädlinge mit großem Schadpotential. Ihre Körpergröße beträgt sogar als erwachsenes Tier weniger als einen Millimeter, so dass sie mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind. Auffällig sind dagegen die Schäden, die sie an ihren Wirtspflanzen hinterlassen. Die feinen Überzüge aus Gespinsten sind ein eindeutiges Zeichen für einen Spinnmilbenbefall und gehen häufig Hand in Hand mit einer gelblichen Verfärbung der befallenen Blätter. 

Verantwortlich hierfür ist das Saugverhalten der Milben: Sie stechen die Pflanze an und saugen den Pflanzensaft aus den Blättern und Trieben, was zu deren Absterben führt. Unbehandelt können sich die feinen Spinnentiere rasant ausbreiten und zu bedrohlichen Schäden an befallenen Pflanzen führen. Da sich die Schädlinge bei milden Temperaturen auch noch ganzjährig vermehren, stellen Spinnmilben in Gewächshäusern oder in beheizten Wohnräumen eine anhaltende Gefahr dar. 

Wir möchten mit Ihnen herausfinden, wie man Spinnmilben erkennen kann, wie man sie bekämpft und welche Mittel im Einsatz gegen die Spinnmilbe am sinnvollsten sind. 

Eine gute Nachricht gibt es bereits vorab: 

Es muss nicht immer die Chemiekeule sein! Auch im Kampf gegen Spinnmilben stehen zuverlässige, natürliche und giftfreie Lösungen zur Verfügung, die Ihrem Garten schnell wieder zu alter Frische verhelfen.

Identifikation und Auswirkungen von Spinnmilben: Symptome und Anzeichen

Um einen Befall mit Spinnmilben zuverlässig bekämpfen zu können, muss der Befall zuerst als solcher identifiziert werden. Die Spinnmilbe selbst ist dabei keine große Hilfe: Der Schädling ist so winzig, dass er auf den betroffenen Pflanzen kaum nachvollzogen werden kann. Sein Schadbild ist jedoch verräterisch! 

Die Gespinste:

Die Kolonien der Spinnmilbe überziehen ihre Wirtspflanze mit dichten Gespinsten, die am häufigsten an Blatträndern und Blattachseln gefunden werden können. Je nach Befallsstärke werden ganze Triebe eingesponnen und fallen so vor allem bei erhöhter Luftfeuchtigkeit auf, wenn sich die zarten Tropfen in den Gespinsten sammeln. Die Gespinste unterscheiden sich dabei von denen der Haus- oder Gartenspinne recht eindeutig: 
Während die Spinne ihre Netze frei hängend baut, um fliegende Beute aus der Luft zu erfassen, werden die Gespinste der Spinnmilbe direkt an den Pflanzentrieben angebracht und wirken wie eine Schutzschicht
Das Spinnennetz führt zudem die bekannten Muster aus einzelnen, dickeren Fäden, die von der Mitte nach außen in eine Spirale gesponnen werden. Der Faden der Spinnmilbe hingegen ist sehr viel feiner. Es sind praktisch keine einzelnen Fäden zu erkennen, sondern das gesamte Gespinst wirkt wie ein einziger, feiner Bezug.

Ihre Schäden:

Zusätzlich zu diesen direkten Hinweisen deuten auch Pflanzenschäden auf einen Befall hin. Diese Schäden nehmen mit Fortbestehen und Intensität des Befalls zu und sollten daher nicht zu lange ignoriert werden. Je größer die Befallslast der Spinnmilbe, umso langwieriger und schwieriger kann ihre Bekämpfung sein. 
Verfärbte Stellen an Blättern und Trieben sollten daher genau untersucht werden. Die Spinnmilbe sticht in die Pflanzenzellen ein und saugt den Saft als Nahrungsquelle heraus. Dadurch entstehen gesprenkelte Muster an den Einstichstellen, die silbrig oder bronzefarben erscheinen können. Im weiteren Verlauf vergilben die Blätter, rollen sich auf und sterben schließlich ab. Die Pflanze kann dann ihren Stoffwechsel nicht aufrechterhalten und stirbt in Folge vollständig. 

Spinnmilben bevorzugen als Wirtspflanzen geschwächte Exemplare. Kämpft die Pflanze also bereits vor dem Befall mit einer Krankheit oder schlechten Bedingungen, dann ist sie besonders anfällig für die Spinnmilbe und ihre gierigen Saugrüssel.

Präventive Maßnahmen: Natürliche Ansätze und Hausmittel zur Vermeidung von Spinnmilben

Ideal ist es natürlich, wenn es erst gar nicht zu einem Befall mit Spinnmilben kommt. Doch wie kann man dies im eigenen Garten unterstützen
Gibt es Hausmittel, die als natürliche Ansätze bei der Vermeidung von Spinnmilben helfen?

Hausmittel auf dem Prüfstand:
Hausmittel sollten tatsächlich nur noch bedingt eingesetzt werden, hat sich ein Befall erst einmal etabliert. Zum einen sind die wenigsten Hausmittel effektiv genug, um einen bestehenden Befall tatsächlich restlos zu bekämpfen. Zum anderen sind die Lösungen, die einen Befall wirklich effektiv abtöten könnten, in aller Regel gefährlich für das Wohlergehen der ohnehin geschwächten Pflanze:

Vom Ausbringen von Spiritus oder Spüli sollte daher eher abgesehen werden, da dies den Pflanzen zusätzlich schaden kann. 

Natürliche Bekämpfung bevorzugen:
Stattdessen sollte ein bestehender Befall professionell mit natürlichen Lösungen behandelt werden. Die Florfliegenlarve hat sich hier durch ihre herausragende Verträglichkeit für Mensch, Tier, Pflanze und Umwelt bewährt und kann sogar im strengsten Biogarten angewendet werden - ganz zum Vorteil des bestehenden Ökosystems!

Beste Prävention:
Zum Schutz der Pflanzen vor einem Befall können jedoch bestimmte Vorkehrungen präventiv gegen Spinnmilben wirken:

  1. Eine niedrige Umgebungstemperatur sorgt für eine geringere Reproduktionsrate der Schädlinge, so dass Nützlinge wie der Marienkäfer oder der Laufkäfer es einfacher haben, den Bestand natürlich zu kontrollieren.

  2. Eine höhere Luftfeuchtigkeit ist der Spinnmilbe ebenfalls nicht angenehm und sollte daher vor allem in Gewächshäusern angesteuert werden.

  3. Achten Sie darauf, nicht zu viel oder den falschen Dünger zu verwenden: 
    Eine stickstoffreiche Düngung schwächt die Pflanze und macht sie anfälliger für Schädlinge. Stattdessen sollte regelmäßig und ausreichend gegossen werden, um der Pflanze ideale Bedingungen für ein gesundes Wachstum zu schaffen.

  4. Natürlicher Mulch oder Humus halten den Boden länger feucht und unterstützen die Pflanze mit wichtigen Nährstoffen

Grundsätzlich gilt: Je gesünder die Pflanze, desto besser ist ihre eigene Abwehr gegen Schädlinge!

Effektive Strategien zur Bekämpfung von Spinnmilben: Nützlinge als biologische Waffe

Um Spinnmilben bekämpfen zu können, benötigt es eine effektive Strategie, die die Schädlinge nicht nur vertreibt, sondern nachhaltig abtötet. Spinnmilben können eine enorme Vermehrungsrate aufweisen, so dass Abwehrmaßnahmen wie Hausmittel in aller Regel nicht zuverlässig von dem Schädling befreien. 

Doch was tun, wenn der Einsatz von chemischen Pestiziden nicht gewünscht ist? Muss dann für immer mit dem Schädling gelebt werden?

Die kurze Antwort ist: Nein! 

Es gibt absolut zuverlässige, rein biologische Bekämpfungsmaßnahmen, die eine natürliche Bekämpfung der Spinnmilbe möglich machen. Die Ergebnisse sind dabei ebenso zuverlässig wie die der chemischen Pflanzenschutzmittel - jedoch mit dem einzigartigen Vorteil der idealen Umweltverträglichkeit

Nützlinge und Schädlinge halten sich in einer perfekten Welt ganz natürlich die Waage. Wo ein Schädling Einzug hält, da sollte also ein Nützling als Gegenspieler vorhanden sein, der seine Population kontrolliert und dafür sorgt, dass die Auswirkungen in einem für das Ökosystem verträglichen Maße bleiben. Leider ist dieses Gleichgewicht in unseren Gärten häufig nicht mehr gegeben. Und das ist nicht Ihre Schuld! 

Durch den Einsatz von giftigen Pestiziden weltweit und den Rückgang natürlicher Lebensräume für Insekten ist der Rückgang der Artenvielfalt auch in unseren Gärten zu spüren. Das natürliche Gleichgewicht ist gestört und Nützlinge gehen in der Zahl gegen Schädlinge unter. Was also tun, wenn die Bekämpfung der Spinnmilbe dennoch unabdingbar ist?

Florfliegenlarven als natürliche Gegenspieler der Spinnmilbe!
Glücklicherweise können Spinnmilben direkt mit dem passenden Nützling bekämpft werden, der das Gleichgewicht sanft wiederherstellt und dem Schädling im Handumdrehen entgegenwirkt! In der Bekämpfung der Spinnmilbe hat sich die Flofliegenlarve bewährt. Diese winzige Larve ist völlig ungefährlich für Mensch, Tier und Ökosystem und kann sehr gezielt auf den befallenen Pflanzen eingesetzt werden, um hier direkt gegen die Spinnmilbe vorzugehen. 

Die Florfliegenlarve ernährt sich von Spinnmilben und kann so völlig natürlich und ohne Nebenwirkungen ganze Kolonien unschädlich machen. Ihre Pflanzen können aufatmen! Und Sie natürlich auch: Da die Nützlinge völlig ohne den Einsatz von Gift auskommen, können sie bedenkenlos auch in Innenräumen eingesetzt werden. 

Florfliegen im Innen- und Außenbereich:
Verpuppen sich die Florfliegenlarven erfolgreich zur erwachsenen Florfliege, so ernährt sich diese ausschließlich von Nektar, sofern dieser vorhanden ist. Da die Florfliege diesen im Innenraum nicht findet, vermehrt sie sich hier nicht weiter und die Population kontrolliert sich von selbst. 

Im Außenbereich eingesetzt ist ihre Ansiedlung aber sogar wünschenswert! Sind mehr Florfliegen ganz natürlich im Ökosystem zu finden, so haben es Schädlinge wie die Blattlaus, Schmierlaus oder die Spinnmilbe in Zukunft deutlich schwerer!

Spinnmilben erkennen auf Buchsbäumen

Spinnmilben auf Buchsbäumen sind gar nicht so einfach zu identifizieren, da das Schadbild dem des Buchsbaumzünslers auf den ersten Blick ähnlich ist. Auch dieser Schädling errichtet zarte Gespinste und sorgt für ein Verfärben und Absterben der infizierten Blätter und Triebe. Kommt es also zu Verfärbungen und Vitalitätseinbußen am Buchs, dann ist es für die Behandlung wichtig, zwischen dem Buchsbaumzünsler und der Buchsbaumspinnmilbe zu unterscheiden

Charakteristisch für die Spinnmilbe sind die hellen Pünktchen an den Blättern und kurze Striche, die einem Komma ähneln. Diese Schäden werden durch die Saugaktivität der Schädlinge verursacht. Zudem sind die Gespinste der Spinnmilbe leer, während die des Zünslers eine Schmetterlingspuppe in ihrem Inneren beherbergen. 

Eine genaue Identifikation des Schädlingsbefalls ist für eine erfolgreiche Behandlung ausschlaggebend. Ist die Spinnmilbe jedoch erstmal erkannt, dann kann sehr gezielt und erfolgreich gegen den Befall vorgegangen werden, bevor der Buchsbaum irreparablen Schaden genommen hat.

Spinnmilbenbefall bei Zimmerpflanzen

Spinnmilben an Zimmerpflanzen sind wohl das bekannteste Erscheinungsbild des Schädlings. Häufig ziehen sie auf neuen Pflanzen unbemerkt in unseren Haushalt ein und vermehren sich dort dank der ganzjährig idealen, warmen Bedingungen rasant. Das Resultat sind kranke, geschwächte Pflanzen mit verfärbten Blättern, die sich bei starkem Befall einrollen und schließlich abgeworfen werden. 

Die feinen Gespinste der Spinnmilben sind an Zimmerpflanzen gut erkennbar: 

Sie überziehen Blattachseln und Triebe und zeigen häufig Rückstände der Milben selbst oder ihrer Häutungen darin. 

Wird ein Befall an einer Zimmerpflanze bemerkt, dann sollte diese nach Möglichkeit isoliert werden, indem direkter Kontakt zwischen der Befallenen und den Nachbarpflanzen vermieden wird. Eine Behandlung aller angrenzenden Topfpflanzen ist dennoch ratsam, um einem möglichen unbemerkten Ausbreiten der Spinnmilbe vorwegzugreifen. 

Nach der gemeinsamen Behandlung aller gefährdeten Zimmerpflanzen kann dann aber in aller Regel aufgeatmet werden: Die Bekämpfung ist in den meisten Fällen erfolgreich möglich und die befallenen Pflanzen erholen sich mit viel Fürsorge wieder von den durchgestandenen Strapazen.

Spinnmilben an Gurken: Der Schädling an Gemüse und Nutzpflanzen

Der Befall durch Spinnmilben an Gurken und anderen Nutzpflanzen ist besonders schade, da die Schäden der Spinnmilbe immer wieder auch zu Ernteausfällen führen. Gerade in Gewächshäusern fühlen sich Spinnmilben dank der hohen Temperaturen besonders wohl und vermehren sich hier rasant. Durch ihre Saugaktivität an Blättern und Trieben richten sie nachhaltigen Schaden an, der die Pflanze schwächt und so aktiv oder passiv zu Ernteausfällen und Qualitätsminderung führen kann. 

Um dies zu vermeiden, sind regelmäßige Kontrollen der Nutzpflanzen geraten. So kann ein Befall bereits in seinen Kinderschuhen erkannt und gestoppt werden, bevor er allzu nachhaltigen Schaden an den Nutzpflanzen angerichtet hat. 

Befall erkennen:

Eine gesunde Gurkenpflanze hat frische grüne Blätter, ist vital und verteidigt sich auch selbst gegen Schädlinge. Ist die Pflanze und damit auch ihre Abwehr jedoch durch Außenbedingungen geschwächt, dann hat die Spinnmilbe leichtes Spiel: 

Sie zieht auf der Wirtspflanze ein und saugt über Einstichstellen den süßen Pflanzensaft aus den Blättern heraus. Die Blätter verfärben sich dadurch matt gelblich, werden schwächer und sterben bei starkem Befall schließlich ab. Der Stoffwechsel der Pflanze wird dadurch gestört und Ernten werden in Qualität und Quantität beeinträchtigt. Eine schnelle Reaktion ist also bereits bei den ersten Anzeichen eines Spinnmilbenbefalls notwendig, um zukünftige Ernten zu sichern.

Fazit

Nichts unterstützt Ihren Kampf gegen die Spinnmilbe, wie ein gesundes Ökosystem es tut! 

Spinnmilben sind ein echtes Ärgernis und ihr Befall sollte ernst genommen werden. Eine Bekämpfung auf natürliche Art ist dabei grundsätzlich die beste Wahl - für Ihre Pflanzen, für Sie und für unsere Umwelt.

Mit dem Einsatz von Florfliegenlarven kann ein Spinnmilbenbefall innerhalb kürzester Zeit völlig nebenwirkungsfrei kontrolliert werden. Und Sie tun auch noch etwas für die langfristige Gesundheit Ihres Gartens:

Die Ansiedlung von Nützlingen wie die Florfliegenlarve hilft langfristig dabei, das Gleichgewicht zwischen Nützling und Schädling wiederherzustellen und künftigen Schädlingsgenerationen präventiv entgegenzutreten. Ein giftfreier Garten lädt dazu auch andere Nützlinge ein, die aktiv gegen eine Vielzahl von Schädlingen vorgehen. Insekten, Vögel und Säugetiere wie der Igel tragen aktiv dazu bei, Ihren Garten gesund zu halten und das natürliche Gleichgewicht sanft wiederherzustellen. 

Durch den Einsatz von Florfliegenlarven gegen Spinnmilben gehen Sie also nicht nur effektiv gegen den Schädlingsbefall vor, sondern stellen die Weichen für einen noch gesünderen Garten.

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