Maikäfer im Garten: Natürliche Bekämpfungsmethoden für einen gesunden Grünraum

Maikäfer: Grundlagen und ökologische Bedeutung

Der Maikäfer ist seit jeher eigentlich ein gern gesehener Vorbote des Sommers, wenn er in den ersten milden Sonnenstrahlen im Mai durchs junge Grün brummt. Reguläre Maikäferbestände werden durch natürliche Fressfeinde auf einem verträglichen Maß gehalten, so dass nicht immer nennenswerten Schäden durch den Käfer oder seine Larven, die Engerlinge, zu erwarten sind. Nimmt der Bestand jedoch Überhand und es zeigen sich erste Pflanzenschäden, dann wird von einem schädlichen Befall gesprochen und eine Bekämpfung des Maikäfers, beziehungsweise seiner Larven, wird notwendig.

Die gierigen Engerlinge vergehen sich besonders gern an den Wurzeln von Rasenflächen und hinterlassen hier ihre Signatur: Die losen Rasenteile und abgestorbenen Gräser entlarven den Schädling schnell. Aber was tun gegen den Maikäfer, hat er sich erstmal im eigenen Garten festgesetzt? 

Wir helfen Ihnen dabei, einen Befall mit Maikaefer-Engerlingen zu identifizieren und stellen wirkungsvolle und natürliche Maßnahmen gegen eine Überpopulation der dicken Brummer vor.

Der Lebenszyklus des Maikäfers: Entwicklung und Stadien, Ernährung und Fortpflanzung

Der erwachsene Käfer:

Die Entwicklung eines Maikäfers findet überwiegend unterirdisch statt, wo die Larven des Maikäfers, die sogenannten Engerlinge, mehrere Jahre im Schutz der Dunkelheit verbringen. Zumeist sind die Entwicklungsstadien des Maikäfers regional aufeinander abgestimmt, so dass sich regional begrenzt stärkere oder schwächere Flugjahre der erwachsenen Käfer ergeben. Dies wird den Maikäfern bei der Fortpflanzung zum Vorteil, da sich auf diese Weise gehäuft und einfacher Partner zur Paarung finden lassen. Maikäferjahre bringen somit einen stärkeren Schwarmflug hervor und damit potentiell auch eine höhere Gefahr für einen schädlichen Befall.

Die erwachsenen Käfer leben nur etwa 6-8 Wochen, in denen sie sich ausschließlich aufs Fressen und die Fortpflanzung konzentrieren. Die trägen, etwas unbeholfenen Flieger machen sich das Leben dabei nur so schwer wie nötig und nehmen Nahrungsquellen gern in unmittelbarer Umgebung an. Bevorzugte Nahrung der Maikäfer sind junge Triebe und Blätter, wobei je nach Art bevorzugt Obstbäume oder Eichen und Buchen aufgesucht werden. Hier fressen die rund 3 cm großen Käfer nach Herzenslust, bis die Weibchen nach der Paarung bis zu 70 Eier in lockeren, mäßig feuchten Erdboden ablegen.

Vom Ei zum Engerling:

Maikäfer Eier sind praktisch unmöglich aufzufinden, da sie aufgrund der geschützten Ablage im Erdreich gut versteckt sind. Die Entwicklung der Maikäfer-Larve kann dann im schlimmsten Fall aber recht unmittelbar nachvollzogen werden, nämlich anhand des gängigen Schadbilds eines Engerlingbefalls.

Die heranwachsenden Engerlinge fressen unterirdisch am Wurzelgeflecht verschiedener Pflanzen, bevorzugt von Rasen oder jungen Bäumen. Dabei durchlaufen sie mehrere Entwicklungsstadien, bis nach 3 bis 5 Jahren die Entwicklung der Larve zum adulten Maikäfer abgeschlossen ist. Die erwachsenen Käfer schlüpfen dann im Mai des Flugjahres aus dem Boden und begeben sich erneut auf die Suche nach Futter und Fortpflanzungspartnern. Ein neuer Kreislauf beginnt.

Erkennungsmerkmale und Artenvielfalt der Maikäfer

Tatsächlich ist Maikäfer nicht gleich Maikäfer, sondern die Gattung beherbergt verschiedene Arten des mächtigen Brummers. Die am weitesten verbreiteten Arten sind dabei der Feldmaikäfer und der Waldmaikäfer, die für den Laien visuell kaum zu unterscheiden sind. Beide Arten zeichnen sich durch die für den Maikäfer typischen Charakteristika aus:

Größe: ca. 3 cm
Körperform: Massig, Hinterleib spitz zulaufend
Färbung: Rotbraune Flügelplatten, schwarz-weiße Seitenzeichnung, schwarzer Kopfteil
Besonderheiten: Helle Behaarung im Brustbereich
Fühler: Breit gefächert und markant

Beide Arten zeigen jedoch erkennbare Unterschiede in ihrem bevorzugten Lebensraum und ihrer Nahrung.

Der Feldmaikäfer:

Der Feldmaikäfer bevorzugt eine Eiablage im offenen Gelände, so dass ein Befall von Rasenflächen oder Parks häufig auf diese Art zurückzuführen ist. Die Engerlinge fressen dann unterirdisch an der Grasnarbe, bis sie sich nach 3-5 Jahren als erwachsene Maikäfer aus dem Erdreich befreien. Die erwachsenen Tiere bevorzugen beim Schwarmflug dann das junge Grün von Laubbäumen wie Obstbäumen.

Der Waldmaikäfer:

Der Waldmaikäfer macht es sich bei der Eiablage weniger schwer als der Feldmaikäfer. Die Eiablage erfolgt hier häufig unmittelbar um den Baum herum, den das Weibchen gerade für seine eigene Ernährung nutzt. Engerlinge des Waldmaikäfers gedeihen daher in der Regel im Waldboden, wo sie von unten an den Wurzeln von bevorzugt jungen Bäumen fressen. Nach ebenfalls 3-5 Jahren und abgeschlossenem Larvenstadium erheben sich die erwachsenen Maikäfer aus dem Waldboden. Für die flugfähigen Käfer sind Laubbäume wie die Buche und Eiche als Nahrungsquelle interessant, bei Futterknappheit werden aber auch Nadelbäume wie Fichten angenommen.

Immer wieder hört man auch vom “grünen Maikäfer” oder dem “schwarzen Maikäfer”  - dies ist jedoch so nicht korrekt:Beim Rosenkäfer (grün) und dem Nashornkäfer (schwarz) handelt es sich zwar um Käfer aus der Familie der Scarabaeidae, der auch der Maikäfer angehört. Enger verwandt sind diese Käferarten aber nicht. Der Rosenkäfer ist zudem, wie auch der Nashornkäfer, ein Nützling! Beide Käferarten richten auch in größerer Zahl keinen Schaden an. Der Rosenkäfer steht wie der Nashornkäfer unter Schutz.

Maikäfer und Junikäfer: Unterschiede im Detail

Maikäfer gehören zur Familie der Scarabaeidae, der auch verwandte Käfer wie der Gartenlaubkäfer oder der Purzelkäfer angehören. Die Käfer dieser Familie teilen einige Gemeinsamkeiten, sind jedoch in der Regel gut voneinander zu unterscheiden. Schwerer macht es einem da schon der Junikäfer, der dem Maikäfer als “kleiner Maikäfer” recht ähnlich sieht. Was ist also der Unterschied zwischen Maikäfer und Junikäfer?
Wir schauen uns Maikäfer vs Junikäfer einmal im direkten Vergleich an:

Die Engerlinge:

Die Larven des Maikäfers werden etwa 5-7 cm groß, während die Engerlinge des Junikäfers nur eine Größe von etwa 3 cm erreichen. Da es jedoch als Laie kaum möglich ist zu bestimmen, ob ein Engerling bereits ausgewachsen oder lediglich “noch klein”ist, ist die Größenabweichung allein kein anwendbares Indiz zur Unterscheidung der Arten. Es ist daher einfacher, die Arten anhand ihrer Bewegungsart zu unterscheiden:
Junikäferlarven bewegen sich kriechend auf dem Bauch fort, während Maikäferlarven eine charakteristische seitliche Schlängelbewegung zeigen. Abgesehen davon ähneln sich die Larven beider Käferarten sehr, wenn auch der Kopfteil des Junikäfer-Engerlings tendenziell dunkler gefärbt ist, als der des Maikäfers.

Die erwachsenen Käfer:

Die Unterschiede zwischen erwachsenen Maikäfern und Junikäfern liegen vor allem in der Größe und Färbung der Käfer. Der Maikäfer erreicht eine Größe von etwa 3 cm und zeichnet sich durch rotbraune Flügeldecken und eine schwarz-weiße Musterung an den Seiten aus. Sein charakteristischer "Pelz" und die markanten Fühler machen ihn unverkennbar.
Der Junikäfer hingegen ist mit einer Größe von weniger als 2 cm kleiner und in einem helleren Braunton gehalten, mit weniger ausgeprägten Fühlern und einem weniger dichten "Pelz". Der Junikäfer, oft als der "kleine Bruder" des Maikäfers bezeichnet, wirkt insgesamt weniger extravagant.

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Käferarten liegt in ihrem Aktivitätsmuster: Während Maikäfer bereits im Mai aktiv werden und auch tagsüber zu sehen sind, erscheinen Junikäfer erst später im Jahr. Ihr Schwarmflug setzt erst im Juni ein, und sie sind vorwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv.

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Maikäfer und ihre Engerlinge: Schutzmaßnahmen und Bekämpfung

Ein einzelner Maikäfer hat noch keinem Rasen geschadet. In aller Regel bleibt es aber leider nicht bei diesem einen, unschuldigen Brummer, weshalb ein Befall mit Maikäfern, beziehungsweise ihren Engerlingen, zu einer echten Herausforderung werden kann. In Flugjahren sollte daher bereits präventiv gegen das Festsetzen der Engerlinge vorgegangen werden, während bei bereits etabliertem Befall eine nachhaltige Behandlung zur Eindämmung des Befallsgeschehens notwendig ist. Ohne professionelle Bekämpfung geht es hier in aller Regel nicht. Doch wie lassen sich Maikäfer-Engerlinge effektiv und verträglich bekämpfen?


Erwachsene Käfer absammeln:

Handelt es sich um ein Jahr mit intensivem Maikäferflug, so kann es überaus sinnvoll sein, einem Einzug der Engerlinge aktiv entgegenzuwirken, bevor es zu spät ist. Hilfreich in der Abwehr von Maikäfern sind sogenannte Trichterfallen, die die schwärmenden, plumpen Männchen anziehen und festsetzen. So können paarungswillige Männchen im besten Fall bereits aus dem Verkehr gezogen werden, bevor es zur Fortpflanzung gekommen ist. 

Da mit dem reinen Absammeln jedoch meist kein alleiniger Erfolg verzeichnet werden kann, ist auch der Einsatz von biologischen, umweltverträglichen Bekämpfungsmitteln präventiv oder im aktiven Bekämpfungsvorgehen grundsätzlich sinnvoll. Maikäfer-Larven lassen sich dabei sehr erfolgreich durch den Einsatz von Nematoden bekämpfen.

Unterirdisch gegen Engerlinge:
Nematoden sind winzige Fadenwürmer, die für das bloße Auge nicht erkennbar sind. Sie kommen natürlich im Erdboden vor und bedienen sich zur Ernährung und Fortpflanzung an Wirtsorganismen wie schädlichen Engerlingen. Im Verlauf töten sie ihre Beute zuverlässig ab und reduzieren so die Befallslast ganz natürlich. Auswirkungen auf Pflanzen, Umwelt, Mensch oder Tier haben die Nematoden dabei absolut keine. Sobald darüber hinaus keine Wirtsorganismen mehr zur Verfügung stehen, geht der Bestand der Nematoden ganz natürlich wieder zurück.
Werden die Nematoden also einige Wochen nach dem Schwarmflug ausgebracht, dann erwarten die frisch geschlüpften Engerlinge im Boden bereits gierige Fressfeinde, wenn sich die Larven erstmals auf den Weg ins Wurzelwerk machen. Einem Schaden durch fressende Engerlinge kann so bereits im großen Rahmen vorgebeugt werden. 

Auch dann, wenn sich ein Befall bereits vollständig etabliert hat, werden mit Nematoden überaus effektive Bekämpfungsergebnisse erzielt. Wichtig ist hier eine konsequente Anwendung über mehrere Jahre hinweg, jeweils in den empfohlenen Anwendungsmonaten August-September. Da Nematoden in einer konstanten Bodentiefe agieren, Engerlinge jedoch je nach Jahreszeit und Larvenstadium ihre bevorzugte Tiefe variieren, können nicht alle Stadien des Maikäferengerlings gleich gut durch Nematoden erfasst werden. Dies trifft für die meisten Bekämpfungsmittel zu. Wer also durch zuverlässige Anwendung 1-2 mal jährlich gegen die Engerlinge vorgeht, der hat seinen Garten bald schon wieder ganz für sich. Und das völlig ohne die Anwendung von giftigen Chemikalien!

Natürliche Strategien gegen den Maikäfer: Schutz für Garten und Natur

Die Engerlinge des Maikäfers zu bekämpfen ist nicht aussichtslos, aber häufig leider ein langwieriges Unterfangen. Mehrere Jahre in Folge sollte gegen den Schädling 1-2 mal jährlich behandelt werden, um den Maikäfer und seine Larven erfolgreich und langfristig zu bekämpfen. Nematoden helfen ausgesprochen gut gegen die Larven von Maikäfern, so dass heranwachsende Generationen minimiert und der Bestand über den Verlauf mehrerer Jahre zurückgedrängt wird. Der Maikäfer steht, anders als verwandte Arten aus der Familie der Blatthornkäfer, nicht unter Naturschutz, sondern ist als Schädling anerkannt. Eine Bekämpfung ist also durchaus auch für den Laien möglich.

Von Hausmitteln gegen Maikäfer sollte dabei jedoch lieber abgesehen werden. Häufig reichen diese nicht aus, um einen Bestand erfolgreich zurückzudrängen - aufgrund ihrer langen Larvenzyklen wird dieses Versagen aber häufig erst im Verlauf der folgenden Jahre deutlich. Mit verheerenden Folgen: Wo man sich vor dem Schädling bereits in Sicherheit wiegte, da übernehmen die Engerlinge im Folgejahr wie aus dem Nichts in neuer Stärke das Ruder und machen damit die Bekämpfung zunehmend schwerer.

Was langfristig gegen den Maikäfer hilft, sind professionelle Lösungen, die auch in biologischer Ausführung ideale Wirkung zeigen - neben bestmöglicher Verträglichkeit!Umweltverträgliche Bekämpfungsstrategien wie Nematoden sind heute wichtiger denn je, um ein ausgeglichenes Ökosystem zu fördern. Und das zahlt sich auch ganz direkt wieder aus:In einem gesunden, giftfreien Garten sind ganz natürlich eine Vielzahl verschiedener Nützlinge zu finden, die es direkt auf Schädlinge wie den Maikäfer abgesehen haben. Dieser ist sowohl als Larve, wie auch als erwachsener Käfer als Futtertier enorm beliebt, da der proteinreiche Superbrummer im Prinzip gleich 4 Mahlzeiten in einer liefert. Locken Sie also Nützlinge wie Spitzmaus, Igel, Kröten oder Vögel in den eigenen Garten, dann spielen diese nützlichen Gartenbewohner vollständig in Ihrem Team!

Ohne selbst irgendwelche Schäden zu hinterlassen, nehmen es Erdkröten und Spitzmäuse mit den lauernden Engerlingen auf. Von oben kümmern sich Vögel und Igel um die dicken Maikäfer, die während dem Schwarmflug eine ideale Proteinquelle für ihre natürlichen Feinde bieten. Und auch andere Schädlinge wie Nacktschnecken, Raupen, Käfer und deren Larven werden zuverlässig in Schach gehalten, wenn Nützlinge sich in Ihrem Garten wohl fühlen. Der Verzicht auf Pestizide zur Bekämpfung des Maikäfers hat also Vorteile, die Ihnen langfristig einen vielfältigen und gesunden Garten versprechen. Auf die Vorteile einer professionellen Bekämpfung muss dabei niemand verzichten! Natürliche Bekämpfungsmittel wie die Nematoden machen Spitzmaus oder Igel nämlich zum Glück gar nichts aus.

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