Verborgene Gefahr: Junikäfer erfolgreich aus Garten und Rasen verbannen

Junikäfer: Faszinierende Nachtschwärmer des Frühsommers

Der Junikäfer ist vielen Gärtnern zu ihrem Leidwesen bekannt, da seine Larven, die Engerlinge, gemeinsam mit anderen Schadlarven im Garten zu erheblichem Pflanzenschaden führen können. “Engerling” ist dabei ein Oberbegriff für alle Larven der Käferfamilie Scarabaeidae, die Blatthornkäfer. Zu dieser Familie zählen unter anderem Junikäfer, Maikäfer und der Gartenlaubkäfer

Der kleine Junikäfer ist im Vergleich zu seinem wuchtigen Verwandten, dem Maikäfer, etwas dezenter, seine Engerlinge sind aber ebenso gierig. Ob der Maikäfer oder der Juni Käfer für den Schaden im Rasen verantwortlich ist, ist deshalb gar nicht so einfach festzustellen. Die Engerlinge und das Schadbild beider Arten sehen sich zum Verwechseln ähnlich und auch die ausgewachsenen Käfer machen einem die Unterscheidung nicht zu leicht.

Wir helfen Ihnen dabei, einen Engerling-Befall im Garten dem Juni-Käfer zuzuordnen und stellen Ihnen Schritte vor, die bei der erfolgreichen und ökologischen Bekämpfung des Schädlings unverzichtbar sind. Ein schädlingsfreier Garten ist auch ohne chemische Pestizide möglich und stellt damit die Weichen für ein ausgeglichenes und gesundes Ökosystem!

Vom Ei zum Käfer: Lebenszyklus und Erkennungsmerkmale der Junikäfer

Das Ei

Junikäfer Eier und ihre Larven sind für den Laien kaum von anderer Engerlingsbrut zu unterscheiden und auch nicht einfach auszumachen. Das Junikäfer-Weibchen legt zwischen 50 und 80 Eier in selbst gegrabene Erdlöcher ab, aus denen nach einigen Wochen die hungrigen Engerlinge schlüpfen. Da die Eiablage in kleinen Erdlöchern stattfindet, sind Junikäfer-Eier wohl kaum jemals zu finden. Einfacher wird es da schon mit den dicken Larven, den Engerlingen.

Die Larve

Junikäfer Larven werden etwa 3 cm groß, wenn der Engerling sich einmal aus seiner engen C-Krümmung heraus strecken würde. Die Larven sind weiß gefärbt mit einem bräunlichen Kopf und einem gräulichen Hinterteil. Seine 3 winzigen “Arme” sind am Vorderkörper auf jeder Seite gut erkennbar.

Wichtig ist zur Unterscheidung von schädlichen vs. nützlichen Engerlingen vor allem der Fundort. Da sich alle Engerling-Larven für den Laien ungemein ähneln, ist ihr Vorkommen ein ausschlaggebender Faktor, um festzustellen, ob es sich um eine schädliche Art handelt, die bekämpft werden sollte, oder um geschützte Arten. 

Schädliche Arten:
Schädliche Engerlinge werden grundsätzlich in sandiger Erde gefunden und niemals im Kompost, Mulch oder Humus

Nützliche Engerlinge:
Engerlinge des Rosenkäfers oder des Nashornkäfers dagegen sind nützliche Bodenbewohner, die sich von abgestorbenen Pflanzenteilen und Totholz im Kompost oder Mulch ernähren. Auf diese Weise tragen sie ganz aktiv zur Humusbildung bei und unterstützen einen gesunden Garten. Beide Arten stehen unter Schutz, so dass Engerlinge, die in Kompost, Mulch oder Humus gefunden werden, nicht vernichtet werden dürfen. Sie sind für die Pflanzengesundheit absolut unbedenklich und sogar zuträglich.Anders liegt es, wenn sich die Engerlinge unter der Grasnarbe oder im sandigen Erdbeer- oder Kartoffelbeet finden. Sandiger, mäßig trockener Boden wird von schädlichen Larven wie dem Junikäfer bevorzugt, die sich hier von gesunden Pflanzenwurzeln ernähren und so deutlichen Schaden anrichten können. Junikäfer fressen am liebsten Rasenwurzeln und hinterlassen hier auch ihren Signatur-Schaden: Abgestorbene, lose Rasenflächen, die einfach vom Erdboden abgehoben werden können. Oft picken Vögel in diesen losen Flächen nach Beute, da sie die Junikäfer-Larven als Nahrung besonders schätzen. So ist ein Befall recht einfach zu erkennen.

Der Käfer

Nach bis zu 4 Jahren in der Erde verpuppt sich der Junikäfer und schlüpft dann als erwachsener Käfer aus dem Erdreich.
Aber wie sehen Junikäfer aus? Wann sind sie aktiv und wie lange fliegen Junikäfer für die Paarung und Eiablage?

Der erwachsene Käfer sieht dem Maikäfer sehr  ähnlich, da beide Arten eine deutliche Behaarung zeigen und ähnlich gezeichnet sind. Der Junikäfer ist jedoch etwas dezenter: Mit einer Körpergröße von “nur” etwa 1,8 cm ist er etwas kleiner als der Maikäfer und seine Zeichnung ist zudem weniger extravagant. Hellbraune Flügelplatten und der hell gefärbte Pelz zeichnen den Junikäfer aus. Der Schwarmflug erfolgt von Juni bis Juli, wenn die Käfer in den milden Abendstunden nach Futter und Partnern für die Paarung suchen. Bis in die Dunkelheit hinein kann man sie dabei summen hören, bevor sie sich weit in die Nacht hinein wieder zurückziehen. Der Junikäfer verbringt nur etwa 6-8 Wochen als flugfähiger Käfer, bevor er stirbt und Platz macht für eine neue, unterirdische Generation der Insekten.

Junikäfer und Maikäfer: Ein detaillierter Vergleich

Der Unterschied zwischen Maikäfer und Junikäfer ist subtil, aber gut erkennbar, wenn man einmal weiß, wonach man Ausschau halten muss. Beide Arten richten grundsätzlich die gleichen Schäden an und kommen in denselben Lebensräumen vor:
Beide Engerlinge bevorzugen sandigen, mäßig trockenen Boden und fressen von dort aus an aktiven Wurzeln, so dass betroffene Pflanzen oberirdische Zeichen von Befall zeigen. Trotz all dieser Gemeinsamkeiten handelt es sich bei Maikäfer vs Junikäfer jedoch um zwei verschiedene Arten, wenn auch aus derselben Käferfamilie.

Die Engerlinge:
Die ausgewachsenen Engerlinge von Maikäfer und Junikäfer unterscheiden sich in der Größe. Da die Stadien der Larven jedoch nicht eindeutig bestimmt werden können und damit unterschiedliche Größen der Engerlinge beider Arten zu Verwechslungen führen können, unterscheidet der Laie beide Arten am besten an der Fortbewegung der Engerlinge: Die Junikäferlarve bewegt sich bäuchlings kriechend fort, während der Engerling der Maikäfer seitlich schlängelnd vorankommt. Andernfalls sehen sich beide Engerlingsarten zum Verwechsel ähnlich, trotz eines etwas stärker schwarz betonten Kopfteils des Junikäfer-Engerlings.

Die erwachsenen Käfer:

Wohl am auffälligsten sind die Größenunterschiede und die leicht abweichenden Färbungen beider Käfer. Während der Maikäfer etwa 3 cm groß wird, bleibt der Junikäfer mit weniger als 2 cm etwas kleiner.
Der Maikäfer ist zudem etwas markanter gezeichnet: Mit seinen rotbraunen Flügelplatten, schwarz-weißer Seitenzeichnung und seinem “Pelz” ist der Maikäfer weitläufig bekannt. Auch die ausgeprägten Fühler sind ein auffälliges Merkmal des wuchtigen Käfers.
Der Junikäfer hingegen ist hellbraun gefärbt, der Pelz etwas weitläufiger verteilt und ihm fehlen die auffälligen Fühler. Insgesamt wirkt der “kleine Bruder des Maikäfers” also etwas weniger exzentrisch.

Ein Unterschied im Verhalten beider Käferarten ist, dass Maikäfer bereits ab Mai aktiv sind und tagsüber schwärmen, während der Junikäfer etwas später aus dem Versteck kommt. In jeder Hinsicht: Sein Schwarmflug beginnt erst im Juni und die Tiere genießen ihren Futterzug zudem im Schutz der Dämmerung und nachts.

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Junikäfer im Garten: Bekämpfungsstrategien und Management

Junikäfer in Rasen oder Beeten lassen sich auf unterschiedliche Weise bekämpfen, so zum Beispiel mit Hilfe von Hausmitteln wie Kaffeesatz gegen den Junikäfer, Junikäfer-Fallen oder durch den Einsatz von Nützlingen wie Nematoden. Der Einsatz professioneller, biologischer Bekämpfungsmaßnahmen wie Nematoden hat grundsätzlich Vorteile gegenüber Hausmitteln gegen den Junikäfer, deren Erfolge häufig nicht durchschlagend sind und nur bei sehr mildem Befall oder zur Prävention helfen können. Soll also zuverlässig und nachhaltig gegen einen Bestand behandelt werden, sind Nützlinge wie die Nematoden eine effektive Lösung, um den Schädlingsbefall schnell zu stoppen. Ihre Pflanzen danken Ihnen hier jede Minute, so viel ist sicher!

  1. Oberirdisch bekämpfen
    Nematoden können sehr gut in Kombination mit einer Junikäfer-Falle genutzt werden. Giftfreie Trichterfallen arbeiten mit Lockstoffen und Farbreizen, die die männlichen Käfer auf der Suche nach paarungsbereiten Weibchen anziehen und festsetzen. Einmal im Trichter, gelangen die plumpen Flieger nicht wieder hinaus und können kein weiteres Unheil anrichten. So lassen sich oberirdisch erwachsene Käfer absammeln und weitere Junikäfer-Generationen vermeiden.

  2. Unterirdisch mit Nematoden vorgehen
    Für einen schnellen Fraßstop und die aktive Bekämpfung der lauernden Engerlinge, ist auch ein unterirdisches Vorgehen gefragt. Hier kommen die Nematoden ins Spiel, die als unsichtbare Helfer “von unten” eine ganzheitliche Behandlung gewährleisten.
    Einmal im Gießwasser auf die befallenen Flächen ausgebracht, suchen die Nematoden zielstrebig ihre Beute auf und setzen diese innerhalb weniger Tage zuverlässig außer Gefecht.
    Da Nematoden und Engerlinge in den gleichen Bodentiefen vorkommen, stürzen sich die winzigen, nützlichen Fadenwürmer also unmittelbar auf ihre schädliche Beute, die Engerlinge. Dies schafft eine unmittelbare Erleichterung für befallene Pflanzen und reduziert die Nachkommenschaft des Junikäfers für die darauffolgenden Jahre immens.
    Nematoden sind dabei völlig ungefährlich für Pflanzen, Mensch und Tier und können in Haushalten mit Haustieren und sogar Kleinkindern angewendet werden, ohne dass besondere Vorsichtsmaßnahmen gelten. Selbst im direkten Kontakt sind die mikroskopisch kleinen, natürlich vorkommenden Fadenwürmer bedenkenlos.
    Finden die Nematoden keine Beute mehr, dann geht ihr Bestand ganz natürlich wieder zurück.

Junikäfer-Engerlinge weisen einen langen Larvenzyklus von bis zu 4 Jahren auf. Für eine nachhaltige Schädlingsfreiheit ist die Anwendung in den empfohlenen Anwendungsmonaten August-September wiederholt über mehrere Jahre geraten, um “schlummernde Engerlinge”, Stück für Stück zu erfassen und einem Neubefall durch Zuflug vorzubeugen. Eine Übersättigung der Erde mit Nematoden ist aufgrund der soeben erwähnten natürlichen Selbstregulierung nicht möglich, so dass auch bei langjähriger Anwendung keinerlei Nachteile für das natürliche Ökosystem zu erwarten sind. Die natürliche Bekämpfung zahlt sich langfristig sogar eher aus: 

Ein giftfreier Garten erlaubt den natürlichen Fressfeinden vieler verschiedener Schädlingsinsekten den Einzug, die durch den Einsatz von Pestiziden dezimiert oder vertrieben würden. Ist Ihr Garten jedoch attraktiv für diese Nützlinge, dann halten zukünftig Spitzmaus, Igel, Kröte und Vogel Ihren Garten gesund und schädlingsfrei und unterstützen damit ein ideales ökologisches Gleichgewicht.

Die verborgene Bedrohung: Engerlinge des Junikäfers

Engerlinge des Junikäfers sind keine Besucher, die man sich im eigenen Garten wünscht. Sie verursachen Fraßschaden an Pflanzenwurzeln und ziehen dabei regelmäßig vor allem den mühevoll getrimmten Rasen in erhebliche Mitleidenschaft. Die Junikäfer Larve, den sogenannten Engerling, sollte man daher zügig bekämpfen, um eine Ausbreitung der Schäden zu vermeiden. Eine solche Bekämpfung des Junikäfers ist glücklicherweise vollständig biologisch möglich, so dass auch der strengste Biogarten nicht unter dem Schädling leiden muss!

Biologische Bekämpfung mit Nematoden

Der Einsatz natürlicher Fressfeinde der Engerlinge, sogenannter Nematoden, ist einfach und effizient: Nematoden sind mikroskopisch kleine, natürlich vorkommende Fadenwürmer, die im Gießwasser auf die befallenen Flächen ausgebracht werden. Von hier aus machen sich die Nützlinge auf die Suche nach Engerlingen als ihre Beute und gehen so effektiv und schnell gegen die Schädlingspopulation vor. Nachteile oder Nebenwirkungen hat die Anwendung keine - die Nützlinge haben es ausschließlich auf Engerlinge abgesehen und sind vollkommen ungefährlich für andere Nützlinge, Pflanzen, Mensch und Tier. Die Bekämpfung des Junikäfers und seiner Engerlinge ist zwar mit mehreren Anwendungen über aufeinanderfolgende Jahre eher langwierig, die einfache Anwendbarkeit und Umweltfreundlichkeit der Nematoden machen dafür jedoch gleich mehrfach wieder wett! Ein ausgeglichenes Ökosystem ohne Pestizidbelastung bietet ideale Bedingungen für Nützlinge, die zukünftige Schädlingspopulationen nebenwirkungsfrei im Griff halten. Wer also heute Gifte einspart, der braucht sie morgen im besten Fall gar nicht mehr!