Trauermücken: 3 Experten-Tipps zur nachhaltigen Bekämpfung

Trauermücken können für Hobbygärtner zur richtigen Plage werden. In diesem Artikel geben wir Ihnen 3 Tipps an die Hand, mit denen sich ein Trauermückenbefall wirksam und nachhaltig bekämpfen lässt.

von Sara
Die kleinen Trauermücken können aufgrund ihrer schnellen Vermehrung auch schnell zur Plage werden. [Foto: SIMON SHIM / shutterstock.com]

 

Tipp 1: Trauermücken rechtzeitig erkennen - so sehen Trauermücke, Larven und Eier aus

Um einen Befall mit Trauermücken schnell loszuwerden, ist zunächst das frühzeitige Erkennen der kleinen Pflanzenschädlinge wichtig. Trauermücken erreichen eine Größe von 2-5 mm und ähneln mit ihrem Aussehen kleinen Fruchtfliegen. Charakteristisch sind die langen Flügel und Beine sowie ein taumelnder Flugstil. Ein Trauermückenweibchen legt etwa 50-300 Eier in die Erdschichten der Blumenerde. Nach etwa 4 Tagen schlüpfen die ersten Larven, welche einen glasig weißen Körper und einen schwarzen Kopf aufweisen. Bevorzugt legen Trauermücken ihre Eier in Hummus und kompostreicher Erde ab, da diese viel organisches Material enthält von welchem sich die Larven ernähren.

 

Ein Trauermückenbefall tritt vermehrt in den kalten Monaten des Jahres auf, wenn Innenräume geheizt werden und Blumentöpfe durch eine häufig gut gemeinte Überwässerung dauerfeucht sind. Beim Gießen werden die kleinen schwarzen Plagegeister aufgescheucht und steigen in einem Schwarm aus Ihrer Zimmerpflanze empor. Während ausgewachsene Trauermücken eher lästig sind, als dass sie Schäden anrichten, haben die Larven einen ausgeprägten Appetit für organisches Material wie abgestorbene Pflanzenteile, lebende feine Wurzeln und Knollen der Pflanzen. Ältere Pflanzen können bei einem Trauermückenbefall in ihrem Wachstum beeinträchtigt werden und ein fahles Aussehen bekommen. Jungpflanzen, wie Stecklinge und Keimlinge, überstehen einen Befall häufig nicht, da sie über die Wurzeln nicht mehr genügend Nährstoffe und Wasser aufnehmen können.

Nematoden können gezielt gegen die schädlichen Larven eingesetzt werden. [Foto: Tomasz Klejdysz / shutterstock.com]

 

Tipp 2: Einen Trauermückenbefall vorbeugen

Am besten ist es natürlich es gar nicht erst zu einem Trauermückenbefall kommen zu lassen. Trauermücken bevorzugen ein feucht-warmes klima und benötigen dieses für die Weiterentwicklung von der Larve zur Puppe und später zur ausgewachsenen Fliege.

Auch wenn ein häufiges Gießen ihrer Pflanzen gut gemeint ist, kann dies Trauermücken begünstigen. Doch welche Gieß-Abstände sind optimal? Dies lässt sich leider nicht pauschal bestimmen. Verschiedene Faktoren, wie die Art der Pflanze, der Standort (schattig, sonnig, Halbschatten) und die Temperatur der Umgebung spielen eine entscheidende Rolle. In der Regel können Sie die Bedürfnisse Ihrer Pflanze nach Wasser anhand von der Feuchtigkeit der Blumenerde gut beobachten. Prüfen Sie hierfür einfach wie nass sich die Erde im Topf anfühlt. Wenn die Erde sehr trocken wird, ist es ein guter Zeitpunkt Wasser nachzufüllen. Bei Topfpflanzen ist es grundsätzlich von Vorteil seltener zu Gießen aber dafür mit größeren Mengen Wasser. Somit bilden Pflanzen Wasserreserven und können längere Gießpausen von ein paar Tagen problemlos überstehen.

Tipp 3: Trauermücken in Zimmerpflanzen biologisch bekämpfen

Um einen Trauermückenbefall nachhaltig loszuwerden, reicht es leider nicht aus, die umherfliegenden Insekten zu fangen oder zu beseitigen. Als effektivste Methode hat sich hierbei eine Bekämpfung direkt im Larvenstadium erwiesen.

Zunächst ist es jedoch ratsam, die befallene Pflanze aus ihrem gewohnten Umfeld zu entfernen und sie von den anderen Pflanzen zu isolieren. So wird vorab ein übergreifen des Trauermückenbefalls auf weitere Gewächse in Ihrer Wohnung verhindert.

Hausmittel

Für die Bekämpfung eines Trauermückenbefalls eignen sich ebenfalls verschiedene Hausmittel:

  • Anstatt den anfallenden Kaffeesatz zu entsorgen, können Sie diesen sinnvoll nutzen. Lassen Sie den Kaffeesatz hierfür gut trocknen und verteilen ihn dann auf die Blumenerde der befallenen Pflanzen. Hierbei wird verhindert, dass die weiblichen Trauermücken ihre Eier in die Erde ablegen können. Einen gleichen Effekt hat ebenfalls feiner Sand, zum Beispiel Quarzsand.

  • Ein weiteres Hilfsmittel, welches wir häufig schon zu Hause haben sind Backpulver oder Natron. Sieben Sie das Pulver auf die befallene Blumenerde und befeuchten Sie es dann. Die Trauermückenlarven verzehren das Pulver und sterben daraufhin ab.

  • Auch verschiedene Öle können bei einem Trauermückenbefall Abhilfe schaffen. Gießen Sie die befallenen Pflanzen mit einer Mischung aus einem Liter Wasser und 15-20 Tropfen Teebaumöl oder Lavendelöl, um die Larven der Trauermücken abzutöten. Ebenfalls 10 mm Neemöl gemischt mit einem Liter Wasser kann einen Trauermückenbefall eindämmen.

  • Zusätzlich ist auch der Einsatz von Knoblauch eine geeignete Maßnahme, um einen Befall von Trauermücken zu bekämpfen. Beim Knoblauch sorgt der schwefelhaltige Inhaltsstoff Allicin für das Absterben der Trauermückenlarven. Schälen Sie hierfür die Knoblauchknolle und schneiden diese in kleine Würfel. Danach kann der geschnittene Knoblauch einfach auf die befallene Pflanzenerde verteilt werden.

  • Schwefel wird ebenfalls durch abgebrannte Streichhölzer freigesetzt. Nach dem Abbrennen können Sie die Hölzer mit dem Kopf zuerst in die Erde stecken und so die Trauermückenlarven abtöten.

  • Alternativ lässt sich auch ein Bündel Petersilie verwenden, welches kleingehackt und dann auf die befallene Erde verteilt wird. Durch den für die Trauermücken unangenehmen Geruch, wird eine Eiablage durch die Schädlinge verhindert.

SF-Nematoden

Um einen Befall jedoch langfristig zu bekämpfen, empfiehlt sich eine Anwendung mit Steinernema feltiae (SF)-Nematoden, den natürlichen Feinden der Trauermücke. Bei den SF-Nematoden handelt es sich um 0,8 mm kleine Fadenwürmer, welche die Larven der Trauermücken parasitieren und somit den Vermehrungszyklus nachhaltig durchbrechen. Hierbei dringen die Nematoden als Parasiten in die Larven der Trauermücke ein und töten diese ab. Während der Parasitierung nutzen die Nematoden die Trauermückenlarven als Nahrungsquelle und Brutplatz um sich zu vermehren. Somit vergrößert sich die Population der nützlichen Nematoden im Blumentopf so lange, bis keine Trauermückenlarven mehr vorhanden sind. Daraufhin sterben auch die Nematoden.

Gelbsticker

Eine sinnvolle Möglichkeit einen Trauermückenbefall zu verfolgen bieten Gelbsticker, auch Gelbtafeln genannt. Diese werden zumeist in den Blumentopf gesteckt oder an die unteren Blätter der Pflanze gehangen. Trauermücken verfangen sich auf der klebrigen Oberfläche der Gelbsticker. Nach einer ersten Applikation mit SF-Nematoden kann so festgestellt werden, ob eine weitere Behandlung nach zwei Wochen notwendig ist. Da die Nematoden nicht gegen ausgewachsene Trauermücken helfen, sind Gelbtafeln eine geeignete Methode die ausgewachsenen Schädlinge zu fangen.

Vielen sind die Gelbtafeln bekannt. Durch sie kann ein Befall schnell festgestellt werden. [Foto: DimaBerlin / shutterstock.com]

 

Zusammenfassung: 3 Tipps zur Bekämpfung eines Trauermückenbefalls

Einen Trauermückenbefall rechtzeitig erkennen: Ein Trauermückenbefall lässt sich am Besten beim Gießen der Pflanzen beobachten. Bei einem Befall kommt Ihnen dann ein Schwarm kleiner schwarzer Trauermücken entgegen.

Präventive Mittel zur Vorbeugung eines Befalls: Trauermücken finden in feuchter Blumenerde und in beheizten Räumen optimale Bedingungen vor. Zur Vorbeugung sollte der Gieß-Rhythmus der Pflanzen angepasst werden, sodass keine Staunässe entsteht.

Biologische Bekämpfung der Trauermücken: Nachdem Sie die befallene Pflanze von den anderen isoliert haben, bieten SF-Nematoden als natürliche Gegenspieler der Trauermücken das effektivste Mittel gegen Trauermückenlarven. Legona SF-Nematoden können Sie einfach und bequem in unserem Online Shop bestellen.

Zurück zum Magazin