Florfliegen anlocken: Ihr Weg zum perfekten Florfliegenkasten!
Florfliegen und ihre Larven sind im heimischen Garten unbezahlbare Helfer: Die winzigen Nützlinge halten Pflanzenschädlinge fern, helfen das natürliche Gleichgewicht zu regulieren und erfüllen eine wichtige Rolle in der heimischen Nahrungskette.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie ein Florfliegenkasten die wertvollen Insekten in Ihren Garten locken kann und worauf Sie beim Bau der praktischen Winterhilfe achten sollten. Auf geht's ins 5 Sterne Florfliegen-Hotel!

[Foto: LianeM / shutterstock.com]
Was ist eigentlich ein Florfliegenkasten?
Ein Florfliegenkasten ist ein speziell entwickeltes Überwinterungshäuschen für einen der nützlichsten Insektenhelfer im Garten: die Florfliege. Mit ihrem zarten, grün schimmernden Körper und den goldglänzenden Augen sticht sie nicht nur optisch heraus, sondern ist auch biologisch besonders bedeutsam: Vor allem ihre Larven sind gefräßige Räuber, die sich von Blattläusen, Spinnmilben und anderen Pflanzenschädlingen ernähren. Damit sind Florfliegen ein echter Gewinn für jeden naturnahen Garten. Doch um ihre wertvolle Arbeit im Frühling direkt aufnehmen zu können, brauchen sie einen geeigneten Ort zum Überwintern – und genau hier kommt der Florfliegenkasten ins Spiel!
Der Florfliegenkasten ist ein kleiner Unterschlupf aus unbehandeltem Holz, gefüllt mit Stroh, Rindenstücken, Reisig und Holzwolle. Ein solcher Kasten bietet den Tieren eine sichere, trockene und geschützte Rückzugsmöglichkeit in der kalten Jahreszeit. Anders als natürliche Verstecke schützt er die empfindlichen Insekten zuverlässig vor Kälte, Nässe und Fressfeinden. Das steigert die Überlebenschancen enorm und sichert damit eine frühzeitige Schädlingskontrolle im kommenden Frühjahr - ganz ohne chemische Hilfsmittel.
Florfliegenkasten vs. natürliche Versteckmöglichkeiten
Leider sind natürliche Winterquartiere für Florfliegen heute rar geworden. In unseren aufgeräumten Gärten fehlen Totholz, hohle Pflanzenstängel oder ungestörte Ritzen in Baumrinde, die der Florfliege und anderen Nützlingen eigentlich als natürliche Rückzugsorte dienen. So findet die Florfliege kaum noch geeignete Unterschlüpfe. Notgedrungen weichen die Tiere auf Schuppen, Planen oder gar Brennholzstapel aus – zu ihrer großen Gefahr! Beim Umstapeln oder Verbrennen werden die Wintergäste oft versehentlich getötet. Auch plötzliche Temperaturschwankungen durch Heizungsluft setzen den Nützlingen zu, die durch steigende Temperaturen in Frühlingslaune erwachen und im winterlichen Wetter dann keine Nahrung finden.
Ein Florfliegenkasten schafft hier Abhilfe: Er bietet gezielten Schutz und fördert damit die Ansiedlung nützlicher Insekten. Er ist praktisch, unauffällig und kann hübsch gestaltet werden, sodass er sich besser in das Gartenbild einfügt als ein Reisighaufen mit losem Totholz. Wobei ein Reisighaufen natürlich ebenfalls eine wundervolle, natürliche Winterhilfe für Insekten, Igel, Spitzmäuse und andere Nützlinge bietet! Warum also nicht beides? 😉
[Foto: Ines Carrara / canva.com]
Einen Florfliegenkasten anbieten: Worauf sollte ich achten?
Wer Florfliegen gezielt im eigenen Garten fördern möchte, kann mit einem selbstgebauten Überwinterungskasten einen wertvollen Beitrag zu ihrem Schutz leisten. Damit dieser Schutz auch tatsächlich angenommen wird, sollten beim Bau und bei der Platzierung einige wichtige Punkte beachtet werden:
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Materialwahl: Verwenden Sie unbehandeltes, robustes Holz wie Lärche oder Douglasie, um eine natürliche und langlebige Basis zu schaffen.
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Füllmaterial: Der Innenraum sollte locker mit Holzwolle, Stroh oder Heu gefüllt werden – diese Materialien bieten guten Halt und Isolierung. Auch lose Rindenstücke und trockenes Totholz bieten ideale Versteckmöglichkeiten.
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Einflugöffnungen: Schmale, waagerechte Schlitze von etwa 5–7 mm Höhe ermöglichen den Zugang, schützen aber gleichzeitig vor Wind und Fressfeinden.
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Wetterschutz: Ein nach vorn geneigtes Dach verhindert das Eindringen von Regen; ein kleiner Überstand bietet zusätzlichen Schutz.
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Standortwahl: Ideal ist ein sonniger, windgeschützter Platz mit Süd- oder Südostausrichtung – etwa an Bäumen, Zäunen oder Hauswänden in Gartennähe.
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Höhe der Anbringung: Bringen Sie den Kasten in etwa 1,5 bis 2 Metern Höhe an, um ihn vor Bodenfeuchte, Bodenfrost und neugierigen Tieren zu schützen.
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Farbliche Gestaltung: Rötlich gestrichene Frontflächen (mit ungiftiger Farbe!) ziehen Florfliegen besonders an.
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Keine Giftstoffe: Ungiftige Farben und der Verzicht auf chemische Klebstoffe, Öle oder Lacke ist ein Muss!
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Zugänglichkeit: Planen Sie eine Möglichkeit zur Öffnung ein, um den Kasten nach dem Winter reinigen zu können.
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Timing: Stellen Sie den Kasten spätestens im Frühherbst auf, damit er rechtzeitig als Winterquartier angenommen werden kann.
Mit nur wenig Aufwand lässt sich ein Florfliegenkasten bauen, der gezielt zum Schutz und Erhalt dieser wichtigen Nützlinge beiträgt. Wer bei Materialwahl, Bauweise und Standort auf die Bedürfnisse der Florfliegen eingeht, schafft optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Überwinterung – und legt damit den Grundstein für natürlichen Pflanzenschutz im kommenden Frühjahr.
Florfliegenkasten kaufen oder selber bauen?
Wer seinem Garten und seinen Pflanzen etwas Gutes tun möchte, trifft mit einem Florfliegenkasten eine ausgezeichnete Wahl. Mit einer Vielzahl an Angeboten im Internet und sogar ausgewählten Baumärkten stellt sich bald die Frage: Sollte ich einen Florfliegenkasten kaufen oder selber bauen?
Florfliegenkasten kaufen: Schnell und unkompliziert zum insektenfreundlichen Garten!
Ein gekaufter Florfliegenkasten ist besonders für jene ideal, die eine schnelle und unkomplizierte Lösung suchen. Viele Modelle sind sofort einsatzbereit und bieten durchdachte Details in Design und Materialwahl. So spart man nicht nur Zeit, sondern kann den Kasten auch ohne Aufwand am richtigen Standort anbringen. Wichtig ist dabei jedoch ein kritischer Blick auf die Verarbeitung: Der Kasten sollte ausschließlich aus unbehandeltem Holz bestehen und frei von chemischen Klebstoffen und giftigen Farben sein. Nur so ist gewährleistet, dass die empfindlichen Nützlinge einen sicheren, giftfreien Rückzugsort finden.
Florfliegenkasten bauen: Ein Familienprojekt mit Herz!
Wer etwas mehr Zeit investieren möchte, der kann den Florfliegenkasten auch selbst bauen – ein Projekt, das nicht nur Freude bringt, sondern auch pädagogisch wertvoll ist! Besonders für Kinder ist der Bau eines Nützlingshotels eine großartige Gelegenheit, unsere heimische Tierwelt besser kennenzulernen. Gemeinsam zu werkeln, zu beobachten und zu lernen, schafft ein tieferes Verständnis für ökologische Zusammenhänge und fördert eine wertschätzende Haltung gegenüber unserer Natur. Ganz zu schweigen vom gemeinsamen Triumph, wenn erste Nützlinge ins selbstgebaute Florfliegenhotel einchecken! Der selbstgebaute Kasten wird so nicht nur zum Unterschlupf für Florfliegen, sondern auch zum Symbol für gelebten Naturschutz im Familienalltag!
Ob gekauft oder selbstgemacht: Ein Florfliegenkasten ist immer ein Gewinn – für das ökologische Gleichgewicht im Garten, für die Förderung nützlicher Insekten und für das Bewusstsein, dass schon kleine Maßnahmen einen großen Unterschied machen können.
Mehr Mut zur Lücke!
Schiefe Kanten, krumme Nägel? Ein bisschen wackelig auf den Beinen? Wunderbar! Denn für Florfliegen zählt beim Winterquartier nicht der erste Platz im Architekturwettbewerb, sondern nur trocken, gemütlich und ruhig. Während wir uns in Sachen Perfektionismus fast überschlagen, interessiert sich die Florfliege nicht im Geringsten für Symmetrie oder Stil. Sie wohnt lieber schräg als schutzlos!
Viel zu oft hindert uns der Wunsch nach Perfektion daran, überhaupt etwas anzufangen. Dabei ist genau das Gegenteil gefragt: ein bisschen Mut und etwas Restholz – fertig ist das Insektenhotel mit Herz! Denn ein schiefer Kasten ist besser als keiner! Die Natur ist kein Möbelhaus – und die Florfliege kein Innenarchitekt.
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